Das Energie-Redaktionsteam "DIE NEUE SCHMATZ" hat in mehreren Workshops Vorschläge für die künftige Energiesituation der Ruhrtalstadt Mülheim erarbeitet - hier das Ergebnis:
Energiekonzeptvorschläge für die Ruhrtalstadt Mülheim an der Ruhr - Stand Dezember 2024
1. Einleitung Die Ruhrtalstadt Stadt Mülheim befindet sich in einer strategischen Position im Herzen Nordrhein-Westfalens. Mülheim war berühmt für die Nutzung von Mühlen und Wasserkraft bei Beginn des Industriezeitalters (z.B. Fabrikkanal).
Mülheim hat auch künftig die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiger Energien einzunehmen. Dieses Energiekonzept legt dar, wie die Ruhrtalstadt ihre Energieversorgung nachhaltiger gestalten, ihre CO2-Emissionen reduzieren und eine resiliente Energieinfrastruktur aufbauen kann.
2. Zielsetzung Das Energiekonzept verfolgt folgende Hauptziele:
- Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2035 um 70 % im Vergleich zu 1990 zur Vermeidung von hohen Steuerbelastungen der Bürger aufgrund von EU-Vorgaben.
- Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Energieverbrauch auf 60 % bis 2035.
- Steigerung der Energieeffizienz in Wohngebäuden, Industrie und öffentlichen Einrichtungen.
- Aufbau einer krisensicheren, resilienten, dezentralen und bürgernahen Energieinfrastruktur.
- Schaffung von Redundanzen bei möglichen Angriffen auf die Energieinfrastruktur u.a. Errichtung von Schutzvorrichtungen, Sicherung der IT-Infrastruktur durch redundante Systeme.
- Bau von Netzersatzanlagen zur Sicherstellung der Basisfunktionen "Kritische Infrastruktur".
3. Analyse des Status quo
- Energieverbrauch: Der Energieverbrauch der Stadt verteilt sich wie folgt: 35 % Industrie, 30 % Verkehr, 25 % Haushalte und 10 % öffentliche Einrichtungen.
- Erneuerbare Energien: Der aktuelle Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch liegt bei 18 %.
- CO2-Emissionen: Mülheim emittierte im Jahr 2022 etwa 2,5 Millionen Tonnen CO2.
- Infrastruktur: Es gibt eine Vielzahl von Potenzialen für Photovoltaik, Windkraft und Geothermie / Wasserkraft , die bislang nur teilweise ausgeschöpft sind.
4. Maßnahmen
4.1 Ausbau erneuerbarer Energien
- Photovoltaik:
- Installation von Solaranlagen auf städtischen und privaten Gebäuden.
- Förderprogramme für Photovoltaik auf Ein- und Mehrfamilienhäusern.
- Windkraft:
- Identifikation geeigneter Flächen für Windkraftanlagen.
- Kooperation mit Nachbarstädten und Energiegenossenschaften für bürgernahe Projekte.
- Geothermie / Wasserkraft (Ruhr)
- Erkundung des Potenzials tiefer Geothermie für die Beheizung von öffentlichen Einrichtungen und Wohngebieten.
- Prüfung der Nutzung von weiteren Wasserkraftwerken in der Ruhr.
4.2 Energieeffizienz steigern
- Gebäudesanierung:
- Einführung eines Sanierungsfahrplans für private und öffentliche Gebäude.
- Förderung von Dämmung, energieeffizienten Fenstern und Heizsystemen.
- Stilllegung energieineffizienter Gebäude / Abriss / Neubau
- Industrie:
- Beratung und finanzielle Anreize für Unternehmen, energieeffiziente Technologien einzuführen. Bestimmte Industrien wurden bereits und werden durch hohe Strompreise bzgl. Stilllegung / Verknappung von Gasinfrastruktur und steigende CO2-Steuer verdrängt oder eingestellt.
- Wenn noch vorhanden: Nutzung von Abwärme für Fernwärmenetze.
4.3 Verkehrswende
- Förderung des öffentlichen Nahverkehrs:
- Ausbau des Bus- und Bahnnetzes mit emissionsfreien Fahrzeugen.
- Günstige Tarife und bessere Taktung.
- Stilllegungen nicht effizienter Verkehrseinrichtungen (z.B. Tunnel)
- Rad- und Fußverkehr:
- Ausbau eines sicheren und durchgehenden Radwegenetzes.
- Förderung von fußgängerfreundlichen Bereichen.
- Elektromobilität:
- Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos.
- Anreize für Unternehmen, E-Fahrzeuge in ihre Flotten aufzunehmen.
4.4 Dezentralisierung der Energieversorgung
- Energiegenossenschaften:
- Gründung und Unterstützung lokaler Energiegenossenschaften.
- Quartierslösungen:
- Einrichtung von Energiequartieren mit gemeinschaftlicher Strom- und Wärmeerzeugung.
- Speichertechnologien:
- Ausbau von Batteriespeichern und Power-to-X-Technologien.
5. Finanzierung und Förderung
- Nutzung von Bundes- und EU-Förderprogrammen ohne Eigenbeteiligung.
- Einführung eines kommunalen Klimafonds.
- Kooperation mit Nachbarstädten, der Wirtschaft und privaten Investoren.
6. Monitoring und Evaluation
- Jährliche Berichterstattung über den Fortschritt der Maßnahmen.
- Einbindung der Bürger:innen durch Transparenzportale und Beteiligungsformate.
- Anpassung des Energiekonzepts an neue technologische und gesetzliche Rahmenbedingungen.
7. Ausblick Mit diesem Energiekonzept strebt die Ruhrtalstadt Mülheim eine zukunftsfähige, klimaneutrale und sozial gerechte Energieversorgung an. Durch die konsequente Umsetzung der Maßnahmen kann Mülheim nicht nur seine Klimaziele erreichen, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten und die Lebensqualität seiner Einwohner:innen weiter verbessern.
Ruhrtalstadt Mülheim © Arbeitskreis „EnergieMülheim“ der Redaktion „Die Neue Schmatz“, Ruhrtalstadt Mülheim, Delle 54 – 60, 45468 Mülheim an der Ruhr
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